Straßenkatzen stehen täglich vor einem harten Überlebenskampf. Hunger, Krankheiten und fehlende tierärztliche Versorgung prägen ihr Leben. Um diesem Elend entgegenzuwirken, engagieren sich immer mehr Gemeinden für besseren Schutz und nachhaltige Lösungen.
Tierheime am Limit – Wie eine Kooperation Hoffnung schafft
Tierheime sind vielerorts überfüllt, und der Platzmangel wird zunehmend zur Herausforderung. Vor diesem Hintergrund hat die Agila Haustierversicherung anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums eine Kooperation mit dem Tierheim in Hannover ins Leben gerufen. Neben finanzieller Unterstützung steht vor allem die Aufklärung im Fokus: Ziel ist es, auf Maßnahmen hinzuweisen, die die Situation für Straßenkatzen langfristig verbessern können.
Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Einführung einer bundesweiten Katzenschutzverordnung. Sie sieht eine Pflicht zur Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von Katzen vor, um die unkontrollierte Vermehrung einzudämmen. „Diese Verordnung ist nicht nur ein wichtiger Schritt für den Tierschutz, sondern vor allem für das Wohlergehen der Tiere“, betont Agila-Expertin Franziska Obert. „Straßenkatzen leben oft unter katastrophalen Bedingungen und haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als Hauskatzen.“
Warum Kastration so wichtig ist
Straßenkatzen leiden besonders unter Hunger, Parasitenbefall, Kälte und Verletzungen. Ohne Eingreifen pflanzen sich diese Tiere unkontrolliert fort, was das Leid von Generation zu Generation weitergibt. Auch unkastrierte Hauskatzen mit Freigang tragen zu diesem Problem bei. In Niedersachsen gibt es bereits eine Katzenschutzverordnung, die Besitzer von Freigängerkatzen verpflichtet, ihre Tiere kastrieren, kennzeichnen und registrieren zu lassen.
Die Regelung zeigt Wirkung: Verwilderte Katzenpopulationen gehen zurück, und das Leid der Tiere wird gemindert. Allerdings gibt es in Deutschland bisher keine einheitliche gesetzliche Grundlage – der Katzenschutz ist Ländersache. Während einige Bundesländer wie Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen entsprechende Verordnungen haben, fehlen sie in anderen Regionen, wie Hamburg und Sachsen, komplett.
Positive Entwicklungen und Verantwortung der Gemeinden
Die gute Nachricht: Immer mehr Städte und Gemeinden entscheiden sich für Katzenschutzverordnungen. Der Deutsche Tierschutzbund bietet eine Übersicht, in welchen Regionen diese bereits umgesetzt wurden. Franziska Obert erklärt: „Die zunehmende Einführung solcher Verordnungen hängt auch mit der Überfüllung der Tierheime zusammen. Weniger Straßenkatzen bedeuten weniger Belastung für Tierschutzvereine und Tierheime, die sich um verletzte und kranke Tiere kümmern.“
Fazit
Die Einführung flächendeckender Katzenschutzverordnungen ist ein entscheidender Schritt, um das Leid von Straßenkatzen zu reduzieren und gleichzeitig Tierheime zu entlasten. Doch für nachhaltige Veränderungen braucht es eine bundesweit einheitliche Regelung. Jede Gemeinde, die eine solche Verordnung erlässt, trägt dazu bei, Straßenkatzen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.