Altersvorsorge

Rürup Rente

Die Rürup-Rente auch als Basisrente bekannt ist eine besonders für Selbstständige, Freiberufler und gutverdienende Arbeitnehmer attraktive Form der privaten Altersvorsorge, die steuerlich gefördert wird. Anders als die gesetzliche Rentenversicherung ist sie nicht auf eine Lebensversicherung angewiesen und unterliegt einigen Besonderheiten, die es zu beachten gilt.

  1. Was ist die Rürup-Rente?

Die Rürup-Rente ist eine staatlich geförderte private Altersvorsorge, die vor allem für Selbstständige und Freiberufler von Bedeutung ist, da diese in der Regel nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen können. Auch gutverdienende Angestellte können von der Rürup-Rente profitieren, da sie steuerliche Vorteile bietet, da die Beiträge in die Rürup-Rente als Sonderausgaben steuerlich absetzbar sind.

Die Rürup-Rente bietet im Gegensatz zur Riester-Rente jedoch keine Zulagen, sondern nur Steuervergünstigungen. Das bedeutet, du kannst bis zu einem bestimmten Höchstbetrag (2023: 26.528 Euro jährlich für Alleinstehende, 53.056 Euro für Verheiratete) deine Beiträge steuerlich absetzen.

Die Rürup-Rente wird als lebenslange Rente ausgezahlt, es gibt keine Kapitalwahlrechte (d.h., du kannst dir das Geld nicht als Einmalzahlung auszahlen lassen). Sie ist auch unvererbbar und unpfändbar, was sie für viele Selbstständige und Freiberufler attraktiv macht.

  1. Anbieter der Rürup-Rente

Die Rürup-Rente wird von vielen großen Versicherungsunternehmen angeboten, wobei es unterschiedliche Produkte gibt, die sich hauptsächlich in der Art der Kapitalanlage und den Kosten unterscheiden. Einige der bekanntesten Anbieter sind:

  • Allianz
  • AXA
  • Ergo
  • HDI
  • Generali
  • Zurich
  • HUK-Coburg
  • Debeka
  • R+V
  • Swiss Life

Viele Anbieter bieten verschiedene Modelle der Rürup-Rente an, darunter klassische Rentenversicherungen, fondsgebundene Rentenversicherungen oder hybride Produkte, die eine Mischung aus beiden darstellen.

  1. Kosten der Rürup-Rente

Die Kostenstruktur einer Rürup-Rente kann je nach Anbieter und Produkt unterschiedlich ausfallen. Zu den typischen Kosten gehören:

  • Verwaltungskosten: Diese entstehen durch die Verwaltung des Vertrages und können je nach Anbieter variieren. Bei klassischen Rentenversicherungen sind diese Kosten oft höher als bei fondsgebundenen Varianten.
  • Abschlusskosten: Wie bei vielen Versicherungen entstehen auch bei der Rürup-Rente Abschlusskosten, die meist in den ersten Jahren des Vertrags zu zahlen sind. Diese sollten möglichst niedrig sein, da sie sich sonst negativ auf die Rendite auswirken können.
  • Fondsmanagementgebühren (bei fondsgebundenen Rürup-Renten): Bei fondsgebundenen Rürup-Renten gibt es zusätzlich Fondsmanagementgebühren, die je nach Fonds unterschiedlich hoch sein können. Diese Gebühren sind jedoch in der Regel transparenter und kalkulierbarer als bei klassischen Rentenversicherungen.
  • Kosten für die Beitragsgarantie: Einige Rürup-Renten bieten eine Beitragsgarantie oder eine garantierte Mindestverzinsung. Diese Garantien können die Kosten erhöhen, insbesondere bei klassischen Rentenversicherungen.
  1. Worauf solltest du bei der Auswahl der Rürup-Rente achten?

Die Auswahl des richtigen Rürup-Produkts hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Steuerliche Vorteile: Achte darauf, dass der Anbieter die steuerlichen Vorteile gut erklärt und die steuerlich absetzbaren Beiträge korrekt berechnet werden. Du kannst bis zu einem Höchstbetrag (2023: 26.528 Euro) als Sonderausgaben absetzen, was deine Steuerlast senken kann.
  • Kostenstruktur: Achte darauf, dass die Abschluss- und Verwaltungskosten möglichst niedrig sind. Besonders bei klassischen Rentenversicherungen können hohe Kosten die Rendite schmälern. Fondsgebundene Modelle haben tendenziell eine transparentere Kostenstruktur und bieten die Möglichkeit, von höheren Renditen zu profitieren.
  • Flexibilität: Die Rürup-Rente ist eine langfristige Bindung. Prüfe, ob der Vertrag flexibel genug ist, um ggf. deine Beiträge zu erhöhen, auszusetzen oder anzupassen, falls sich deine Lebenssituation ändert.
  • Rendite und Garantie: Klassische Rentenversicherungen bieten eine garantierte Mindestverzinsung, die aber relativ niedrig ist. Fondsgebundene Varianten bieten potenziell höhere Renditen, bergen aber auch das Risiko von Marktschwankungen. Überlege, welches Risiko du bereit bist einzugehen.
  • Rentabilität im Alter: Achte darauf, wie hoch die spätere Rente im Verhältnis zu deinen eingezahlten Beiträgen sein wird. Einige Anbieter garantieren eine Mindestverzinsung, andere bieten in Aussicht stehende Renditen, die aber nicht garantiert sind.
  • Nachhaltigkeit und Transparenz: Einige Anbieter bieten nachhaltige Fondsoptionen an, falls dir eine umweltbewusste und ethische Geldanlage wichtig ist. Achte darauf, dass der Anbieter die Kosten und die Funktionsweise des Produkts transparent darstellt.
  • Vererbbarkeit und Absicherung: Die Rürup-Rente ist in der Regel nicht vererbbar. Wenn dir ein Erbe wichtig ist, solltest du prüfen, ob der Anbieter Zusatzoptionen wie eine Hinterbliebenenabsicherung anbietet.
  1. Empfohlene Anbieter und Produkte

Basierend auf aktuellen Tests von Stiftung Warentest und anderen Finanzportalen (Stand 2023) empfehlen sich folgende Anbieter:

  • AXA Rürup-Rente (Flexi-Rente): Gilt als flexible und gut bewertete Rürup-Rente mit einem Mix aus Fonds und klassischen Bausteinen. Sie bietet sowohl eine sichere Basis als auch die Möglichkeit, in hochwertige Investmentfonds zu investieren.
  • Allianz Rürup-Rente: Sehr bekannt und bietet eine solide klassische Rentenversicherung, die besonders für diejenigen geeignet ist, die auf Sicherheit und eine garantierte Rente setzen möchten.
  • Ergo Rürup-Rente: Die Ergo bietet sowohl klassische als auch fondsgebundene Varianten an und hat in den letzten Jahren eine gute Performance erzielt. Besonders hervorzuheben ist die geringe Abschlusskostenstruktur.
  • Generali Rürup-Rente: Die Generali bietet sowohl klassische als auch fondsgebundene Varianten an und zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität und eine vergleichsweise niedrige Kostenstruktur aus.
  • HUK-Coburg Rürup-Rente: Günstige Kostenstruktur und hohe Transparenz. Die HUK-Coburg ist vor allem für Selbstständige und Freiberufler interessant, die eine verlässliche Altersvorsorge aufbauen möchten.
  • Swiss Life Rürup-Rente: Swiss Life bietet eine gute Auswahl an fondsgebundenen Produkten mit flexiblen Optionen und ist bekannt für die hohe Qualität der Beratung und die transparente Kostenstruktur.
  1. Welche Rürup-Rente solltest du wählen?
  • Klassische Rürup-Rente: Wenn du Sicherheit und eine garantierte Rente bevorzugst und keine größeren Schwankungen im Kapitalmarkt riskieren möchtest, dann ist eine klassische Rürup-Rente die richtige Wahl. Sie bietet stabile Leistungen, hat aber meist niedrigere Renditen.
  • Fondsgebundene Rürup-Rente: Wenn du von höheren Renditen profitieren möchtest und bereit bist, das Risiko von Marktschwankungen in Kauf zu nehmen, sind fondsgebundene Rürup-Renten eine attraktive Wahl. Diese bieten in der Regel bessere Renditechancen, können aber auch schwankende Ergebnisse liefern.
  • Hybride Modelle: Eine Mischung aus beiden Modellen kann sinnvoll sein, wenn du sowohl von einer Mindestgarantie als auch von den Chancen des Marktes profitieren möchtest. Diese Modelle sind in der Regel etwas flexibler, aber auch kostenintensiver.

Fazit:

Die Rürup-Rente ist eine hervorragende Möglichkeit zur Altersvorsorge für Selbstständige und gutverdienende Arbeitnehmer, die von den steuerlichen Vorteilen profitieren möchten. Du solltest die verschiedenen Produkte sorgfältig vergleichen, dabei auf die Kostenstruktur, die Renditeaussichten, die Flexibilität und die Verfügbarkeit von Zusatzoptionen achten. Besonders wenn du langfristig investierst, können fondsgebundene Rürup-Renten eine gute Wahl sein, während klassische Modelle mehr Sicherheit bieten. Stiftung Warentest bietet regelmäßig unabhängige Vergleiche, die dir bei der Auswahl helfen können.

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