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Neubau

Eine Neubauversicherung (auch Bauleistungsversicherung genannt) ist speziell für Neubauten oder größere Renovierungsprojekte gedacht. Sie deckt Risiken ab, die während der Bauphase entstehen können, und schützt Bauherren vor unvorhergesehenen finanziellen Belastungen. Diese Versicherung ist besonders wichtig, da Bauprojekte viele unvorhersehbare Risiken mit sich bringen, die zu erheblichen Kosten führen können, wenn sie nicht abgesichert sind.

  1. Welche Risiken werden durch eine Neubauversicherung abgedeckt?

Die Neubauversicherung schützt Bauherren vor vielen potenziellen Schäden, die während der Bauphase auftreten können. Sie wird in der Regel für den Zeitraum abgeschlossen, in dem gebaut wird – also von Beginn der Bauarbeiten bis zur Fertigstellung des Gebäudes.

Abgedeckte Risiken in der Neubauversicherung:

  • Unfall oder Zerstörung durch unvorhergesehene Ereignisse:
    • Diebstahl von Baumaterialien und Werkzeugen
    • Brand, Blitzschlag, Explosion
    • Vandalismus
    • Wasser-, Sturm- oder Hagelschäden
  • Bauschäden durch Naturereignisse:
    • Sturm, Hagel, Überschwemmung, Erdbeben, Erdrutsch
  • Bauunfälle:
    • Unfälle auf der Baustelle (wenn z. B. Material auf das Gebäude fällt oder die Baustelle beschädigt wird)
  • Fehler beim Bau:
    • Verborgene Mängel: Schäden, die erst nach der Fertigstellung sichtbar werden, wie z. B. Risse oder Defekte in Wänden oder Dächern, die durch unsachgemäße Bauweise verursacht wurden.
  • Bauunterbrechung:
    • In einigen Fällen decken Neubauversicherungen auch zusätzliche Kosten, die durch eine unvorhergesehene Bauverzögerung entstehen, etwa durch wetterbedingte Ausfälle oder durch unvorhergesehene Materialmängel.

Was ist normalerweise nicht abgedeckt?

  • Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit verursacht werden, wie etwa durch unsachgemäße Handhabung von Baustellenmaterialien.
  • Planungsfehler oder Baufehler, die vom Bauherren oder Architekten zu verantworten sind, können durch eine Bauleistungsversicherung nicht abgedeckt werden – hier ist gegebenenfalls eine Bauherrenhaftpflichtversicherung sinnvoll.
  • Kosten für Mängelbeseitigung, die durch den Bauunternehmer zu verantworten sind (hier ist eine Gewährleistungsversicherung erforderlich).
  1. Empfohlene Anbieter und Preise

Die Preise für Neubauversicherungen variieren je nach Region, Baukosten und den gewählten Zusatzbausteinen. Einige namhafte Anbieter für Neubauversicherungen in Deutschland sind:

  • HUK-Coburg: HUK-Coburg bietet in der Regel attraktive Preise und einen umfassenden Versicherungsschutz, einschließlich der Deckung von Diebstahl, Vandalismus, Feuer und Sturm.
  • Allianz: Allianz ist bekannt für ihre maßgeschneiderten Versicherungslösungen für Bauherren. Sie bieten sowohl Neubauversicherungen als auch Zusatzversicherungen wie Bauherrenhaftpflichtversicherungen und Gewährleistungsversicherungen an.
  • AXA: AXA hat in den letzten Jahren mehrere Bauversicherungen verbessert und bietet Bauherren flexiblere Tarife an, die eine schnelle Schadensregulierung und umfassenden Schutz während der Bauphase ermöglichen.
  • R+V Versicherung: R+V ist ebenfalls ein Anbieter, der eine umfassende Bauleistungsversicherung mit guten Zusatzoptionen (z. B. für Elementarschäden) zu bieten hat. Sie sind bekannt für ihre zuverlässige Schadensbearbeitung.
  • Gothaer: Die Gothaer bietet ebenfalls eine Bauleistungsversicherung mit flexiblen Deckungsoptionen und guten Zusatzbausteinen, insbesondere für größere Bauvorhaben.

Kostenbeispiel:

  • Für ein Neubauprojekt mit einem Bauwert von etwa 300.000 Euro könntest du mit einer jährlichen Prämie von etwa 200 bis 600 Euro rechnen. Die Prämie hängt stark von der Größe des Projekts, dem Bauort und den individuellen Risikofaktoren ab (z. B. Naturgefahren wie Hochwasser oder Erdrutsch).
  1. Tipps zum Abschluss der Neubauversicherung
  • Vergleiche Angebote: Nutze Online-Vergleichsportale wie Check24, Verivox oder Finanztip, um die besten Tarife für Neubauversicherungen zu vergleichen.
  • Berücksichtige alle Kosten: Achte darauf, dass alle Kosten und Risiken in der Versicherung abgedeckt sind, und kalkuliere die Versicherungssumme basierend auf den tatsächlichen Baukosten.
  • Beachte Zusatzversicherungen: In vielen Fällen ist es sinnvoll, Bauherrenhaftpflichtversicherung und Gewährleistungsversicherungen zusätzlich abzuschließen, da diese zusätzliche rechtliche und finanzielle Absicherung bieten.
  1. Worauf sollte man als Verbraucher achten?

Die Neubauversicherung bietet eine wichtige Absicherung während der Bauphase, jedoch gibt es einige Dinge, auf die du beim Abschluss achten solltest:

Versicherungssumme:

Achte darauf, dass die Versicherungssumme der Neubauversicherung ausreichend hoch ist, um den gesamten Bauaufwand abzudecken. Die Versicherungssumme sollte idealerweise dem Wert des gesamten Bauprojekts entsprechen, also allen Material-, Arbeits- und Nebenkosten.

  • Überschätzung der Kosten: Wenn du die Versicherungssumme zu niedrig ansetzt, könnte es im Schadenfall zu einer Unterversicherung kommen, wodurch die Versicherung nur einen Teil des Schadens übernimmt.
  • Abschätzung der Baukosten: Hole dir eine detaillierte Kalkulation von deinem Architekten oder Bauleiter und berücksichtige diese in der Berechnung der Versicherungssumme.

Deckungsumfang:

Prüfe, welche Risiken die Versicherung abdeckt. Einige wichtige Fragen, die du stellen solltest:

  • Deckt sie alle Risiken wie Sturm, Diebstahl, Vandalismus, Feuer und Wasser ab?
  • Sind auch Schäden durch Naturkatastrophen (wie Überschwemmungen oder Erdrutsche) mitversichert?
  • Ist auch der Diebstahl von Material und Werkzeugen auf der Baustelle abgesichert?

Selbstbeteiligung:

Wie bei vielen anderen Versicherungen gibt es auch bei der Neubauversicherung häufig eine Selbstbeteiligung. Achte darauf, dass die Höhe der Selbstbeteiligung im Verhältnis zu den jährlichen Versicherungsprämien sinnvoll ist. Eine hohe Selbstbeteiligung kann die Prämien reduzieren, jedoch im Schadensfall zu höheren Kosten führen.

Bauzeit und Vertragslaufzeit:

Stelle sicher, dass die Versicherung während der gesamten Bauzeit besteht und dass sie auch für etwaige Bauverzögerungen verlängert wird. Sollte es im Bauverlauf zu einer Unterbrechung kommen (z. B. aufgrund von schlechtem Wetter oder Materialengpässen), sollte die Versicherung entsprechend angepasst werden.

Zusatzbausteine:

Einige Versicherer bieten zusätzliche Optionen an, wie etwa den Bauausfall, der bei längerfristigen Bauunterbrechungen durch unvorhergesehene Ereignisse wie z. B. Unwetterschäden greift. Es ist sinnvoll, diesen Zusatzbaustein in Betracht zu ziehen, wenn du in einer Gegend mit hohem Risiko für Naturkatastrophen wohnst.

Konditionen zur Schadensregulierung:

Informiere dich, wie der Versicherer im Schadensfall reagiert. Besonders bei Neubauten können Schäden zu erheblichen Verzögerungen und Kosten führen, daher sollte der Versicherer eine schnelle Schadensregulierung und unkomplizierte Prozesse bieten. Prüfe, ob der Anbieter einen 24/7-Schadenservice bietet.

Fazit:

Eine Neubauversicherung ist für Bauherren eine wichtige Absicherung gegen unvorhergesehene Risiken während der Bauphase. Achte darauf, dass die Versicherungssumme den gesamten Wert des Bauprojekts abdeckt und prüfe sorgfältig den Leistungsumfang, um im Schadensfall optimal abgesichert zu sein. Anbieter wie HUK-Coburg, Allianz und AXA bieten gute und flexible Optionen, die sich an deine speziellen Bedürfnisse anpassen lassen.

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