Besondere Risiken
Erwerbsunfähigkeit
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen, wenn du aufgrund von Krankheit oder Unfall dauerhaft nicht mehr in der Lage bist, deinen Beruf oder irgendeine andere Tätigkeit auszuüben, die deinem bisherigen Lebensstandard entspricht. Sie zahlt dir im Fall einer Erwerbsunfähigkeit eine monatliche Rente, die dafür sorgt, dass du weiterhin ein gesichertes Einkommen hast, auch wenn du keine Erwerbstätigkeit mehr ausüben kannst.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Erwerbsunfähigkeitsversicherung oft als eine der Verwaltung von Berufsunfähigkeit und Berufsunfähigkeitsversicherung gehandhabt wird, wobei es Unterschiede bei der Definition von “Berufsunfähigkeit” (oft eine berufsspezifische Einschränkung) und “Erwerbsunfähigkeit” (generelle Einschränkung für jegliche Art von Arbeit) geben kann. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist spezialisierter und schützt vor dem Verlust der Fähigkeit, den eigenen Beruf auszuüben, während die Erwerbsunfähigkeitsversicherung breiter gefasst ist und dich absichert, falls du keine Arbeit mehr verrichten kannst, unabhängig von deinem Beruf.
Warum ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung wichtig?
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist besonders wichtig, wenn du als Erwerbstätiger auf dein Einkommen angewiesen bist und keine andere Absicherung hast, um den Einkommensverlust bei gesundheitlicher Einschränkung zu kompensieren. Hier sind einige Gründe, warum sie wichtig sein kann:
- Schutz vor gesundheitlichen Risiken: Krankheiten oder Unfälle können dazu führen, dass du nicht mehr arbeiten kannst. Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung hilft, den Einkommensverlust aufzufangen.
- Absicherung, wenn keine Berufsunfähigkeitsversicherung vorhanden ist: Nicht jeder hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung, und gerade bei Selbständigen oder Freiberuflern ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative.
- Längerfristige Absicherung: Im Falle einer dauerhaften Erwerbsunfähigkeit bietet diese Versicherung eine monetäre Unterstützung, die es dir ermöglicht, deinen Lebensstandard zu halten.
- Vermeidung von Armut im Fall der Erwerbsunfähigkeit: Die staatliche Erwerbsminderungsrente ist häufig nicht ausreichend, um den Lebensunterhalt zu sichern. Hier setzt die Erwerbsunfähigkeitsversicherung an und bietet eine finanzielle Unterstützung.
Welche Gesellschaften bieten den Schutz an?
Mehrere Versicherungsgesellschaften bieten eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung an, die in der Regel als Berufsunfähigkeitsversicherung oder Rentenversicherung strukturiert ist. Zu den bekanntesten Anbietern gehören:
- Allianz
- AXA
- Generali
- HUK-Coburg
- Debeka
- HanseMerkur
- Ergo
- R+V Versicherung
- Münchener Verein
- Swiss Life
Es ist zu beachten, dass die Erwerbsunfähigkeitsversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung sich in den Bedingungen unterscheiden können, insbesondere in Bezug auf die Definition von „Erwerbsunfähigkeit“ und die Höhe der Versicherungsleistungen. Ein gründlicher Vergleich der Tarife und Bedingungen ist daher entscheidend.
Empfehlungen von Stiftung Warentest und Verbraucherzentralen
Stiftung Warentest hat in ihren Tests zur Erwerbsunfähigkeitsversicherung darauf hingewiesen, dass die Definition von Erwerbsunfähigkeit und die Höhe der Versicherungssumme besonders wichtig sind. Sie empfiehlt, Tarife zu vergleichen und darauf zu achten, dass die Versicherung auch dann zahlt, wenn du aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls dauerhaft nicht mehr in der Lage bist, irgendeine Erwerbstätigkeit auszuüben.
Die Verbraucherzentrale betont, dass eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung oft sinnvoller ist als eine rein auf Berufsunfähigkeit fokussierte Versicherung, da sie weitreichender ist und auch dann zahlt, wenn du jede Art von Erwerbstätigkeit nicht mehr ausüben kannst. Sie empfiehlt, die Vertragsbedingungen genau zu prüfen und besonders auf Ausschlüsse, wie z.B. psychische Erkrankungen, zu achten.
Fazit
Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist eine wichtige Absicherung für den Fall, dass du dauerhaft nicht mehr arbeiten kannst. Sie schützt dich vor finanziellen Engpässen, wenn du aufgrund von Krankheit oder Unfall keine Erwerbstätigkeit mehr ausüben kannst. Achte bei der Auswahl auf die Definition von Erwerbsunfähigkeit, die Höhe der monatlichen Rente, Ausschlüsse und eine Nachversicherungsgarantie. Anbieter wie HanseMerkur, Debeka, Allianz und AXA bieten gute und flexible Tarife an. Stiftung Warentest und die Verbraucherzentralen empfehlen, Tarife sorgfältig zu vergleichen und die Vertragsbedingungen genau zu prüfen, um im Fall der Erwerbsunfähigkeit bestmöglich abgesichert zu sein.
Was kostet eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung?
Die Kosten für eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- Alter: Je jünger du bist, desto günstiger ist die Versicherung, da das Risiko einer Erwerbsunfähigkeit mit zunehmendem Alter steigt.
- Gesundheitszustand: Bestehende Krankheiten oder Risikofaktoren (z.B. Rauchen) können die Beiträge erhöhen.
- Versicherungssumme: Je höher die monatliche Rente, desto teurer wird die Versicherung.
- Beruf und Berufsunfähigkeitsklasse: Berufe, die ein höheres Risiko für körperliche oder psychische Belastungen mit sich bringen, wie z.B. Handwerker oder Menschen im Gesundheitswesen, zahlen höhere Beiträge.
Für eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung kannst du mit monatlichen Beiträgen zwischen 20 und 100 Euro rechnen, je nach Alter, Beruf und Versicherungssumme. Bei höheren Versicherungssummen oder zusätzlichen Optionen wie einer Nachversicherungsgarantie oder Zusatzleistungen (z.B. Pflegeversicherung) können die Beiträge auch höher ausfallen.
Welcher Anbieter ist günstig und hat gute Bewertungen?
Die Anbieter, die sowohl günstige als auch gut bewertete Erwerbsunfähigkeitsversicherungen bieten, sind:
- HanseMerkur: Gute Bewertungen in Bezug auf den Service und die flexiblen Tarife.
- Debeka: Bietet eine breite Produktpalette und faire Bedingungen für Berufspendler und Selbständige.
- HUK-Coburg: Bekannt für relativ günstige Beiträge bei guten Leistungen, besonders für junge Berufseinsteiger.
- Allianz: Häufig als einer der stärksten Anbieter in der Branche genannt, mit einem guten Verhältnis von Preis und Leistung.
- AXA: Bietet maßgeschneiderte Tarife, die auch für Selbständige oder Freiberufler geeignet sind.
Es ist immer ratsam, Vergleichsportale oder einen Versicherungsberater zu Rate zu ziehen, um den für dich besten Tarif zu finden, da die Angebote je nach persönlichen Gegebenheiten stark variieren können.
Worauf sollten Verbraucher achten?
- Abdeckung der Erwerbsunfähigkeit: Achte darauf, dass die Versicherung nicht nur für bestimmte Berufsgruppen, sondern auch für generelle Erwerbsunfähigkeit aufkommt. Die Definition von „Erwerbsunfähigkeit“ sollte klar und eindeutig sein. Es ist entscheidend, dass der Versicherungsschutz auch dann greift, wenn du nicht mehr in der Lage bist, irgendeine Form von Arbeit auszuüben – unabhängig von deinem ursprünglichen Beruf.
- Höhe der monatlichen Rente: Überlege dir, wie viel Geld du im Falle einer Erwerbsunfähigkeit monatlich benötigen würdest. Eine zu niedrige Rente könnte nicht ausreichen, um deinen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Die Versicherung sollte also eine angemessene monatliche Rente bieten.
- Ausschlüsse und Wartezeiten: Achte darauf, welche Ausschlüsse im Vertrag enthalten sind (z.B. psychische Erkrankungen, Vorerkrankungen) und wie lange du im Falle einer Erwerbsunfähigkeit auf die Leistung warten musst. Manche Anbieter haben eine Wartezeit, bevor die Versicherung zu zahlen beginnt.
- Nachversicherungsgarantie: Viele Anbieter bieten eine Nachversicherungsgarantie, die es dir ermöglicht, die Versicherungssumme später zu erhöhen, wenn sich deine Lebenssituation ändert (z.B. bei Heirat, Geburt eines Kindes oder beruflichem Aufstieg).
- Kombination mit anderen Versicherungen: Manche Anbieter bieten Kombitarife an, die die Erwerbsunfähigkeitsversicherung mit anderen Policen wie der Berufsunfähigkeitsversicherung oder der Unfallversicherung kombinieren. Dies kann einen besseren Schutz bieten.
- Beitragsstabilität und Flexibilität: Achte darauf, dass die Beiträge auch langfristig stabil bleiben und dass du den Vertrag ggf. an deine Lebenssituation anpassen kannst (z.B. durch eine Anpassung der Versicherungssumme ohne erneute Gesundheitsprüfung).