Versicherungsbedarf von Azubis
Hier sind die wichtigsten Versicherungen, die für Azubis relevant sind:
1. Krankenversicherung
- Pflichtversicherung: Alle Azubis sind grundsätzlich krankenversicherungspflichtig. Wenn sie in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert sind, sind sie in der Regel über ihre Eltern versichert, wenn sie unter 25 Jahre alt sind. Danach müssen sie sich selbst versichern.
- Azubis, die mehr als 450 Euro im Monat verdienen oder die Voraussetzungen für die Familienversicherung nicht mehr erfüllen, müssen sich eigenständig bei der gesetzlichen Krankenversicherung versichern. Es gibt auch die Möglichkeit einer privaten Krankenversicherung, insbesondere wenn der Azubi mehr verdient.
2. Unfallversicherung
- Azubis sind während ihrer Arbeit über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert, die durch den Betrieb gewährleistet wird. Diese Versicherung deckt Unfälle während der Arbeitszeit, auf dem Arbeitsweg und während betrieblich veranlasster Tätigkeiten ab.
- Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich privat abzusichern, wenn ein höherer Versicherungsschutz gewünscht wird, etwa für Unfälle in der Freizeit.
3. Haftpflichtversicherung
- Eine private Haftpflichtversicherung ist für Azubis sehr wichtig, da sie für Schäden, die sie unbeabsichtigt an Dritten verursachen, aufkommen muss. In vielen Fällen bieten Eltern eine solche Versicherung für ihre Kinder an, aber Azubis sollten sicherstellen, dass sie über einen entsprechenden Versicherungsschutz verfügen, auch wenn sie nicht mehr bei den Eltern wohnen.
- Eine private Haftpflichtversicherung schützt Azubis vor hohen Kosten, wenn sie beispielsweise versehentlich etwas beschädigen oder jemanden verletzen.
4. Berufsunfähigkeitsversicherung
- Auch für Azubis kann es sinnvoll sein, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Diese Versicherung schützt vor den finanziellen Folgen, falls der Azubi aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr in seinem erlernten Beruf arbeiten kann.
- Je früher die Versicherung abgeschlossen wird, desto günstiger sind die Beiträge. Insbesondere Azubis, die eine längere Ausbildung und eine Karriere in einem risikobehafteten Beruf (z.B. Handwerk oder Bauwesen) anstreben, sollten über diese Absicherung nachdenken.
5. Rentenversicherung
- Als Teil des Sozialversicherungssystems sind Azubis automatisch in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert, wenn sie ein sozialversicherungspflichtiges Einkommen beziehen. Diese Versicherung ist Pflicht und wird durch den Arbeitgeber abgeführt.
- In manchen Fällen, z.B. bei einer Ausbildungsvergütung unterhalb der Geringfügigkeitsgrenze, kann es Ausnahmen geben, aber dies ist eher selten.
6. Rechtsschutzversicherung
- Eine Rechtsschutzversicherung kann sinnvoll sein, wenn der Azubi in rechtliche Auseinandersetzungen verwickelt wird, sei es mit dem Ausbildungsbetrieb oder im privaten Bereich.
- Diese Versicherung übernimmt die Kosten für Anwälte, Gericht und etwaige Streitigkeiten im Berufsleben (z.B. bei Problemen mit dem Arbeitsvertrag oder der Ausbildung).
7. Zusatzversicherungen
- Azubis können auch Zusatzversicherungen wie eine Zahnzusatzversicherung oder eine Krankenhauszusatzversicherung abschließen, um zusätzliche Leistungen zu erhalten, die über die gesetzliche Versicherung hinausgehen.
Fazit:
- Der wichtigste Versicherungsschutz für Azubis ist die Krankenversicherung und die gesetzliche Unfallversicherung.
- Eine private Haftpflichtversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung bieten zusätzlichen Schutz und sollten idealerweise ebenfalls berücksichtigt werden.
- In vielen Fällen übernehmen die Eltern bereits einige Versicherungen für ihre Kinder, es lohnt sich jedoch, sich frühzeitig über den eigenen Versicherungsbedarf und gegebenenfalls den Abschluss von weiteren Policen zu informieren.
Wenn Azubis ihre Versicherungen und Absicherungen richtig wählen, können sie sich nicht nur im Berufsleben, sondern auch in ihrer Freizeit gut absichern.