Der Start ins Berufsleben ist ein aufregender und oft herausfordernder Abschnitt im Leben. Plötzlich muss man sich um Verträge, Steuern und Versicherungen kümmern. Doch welche Versicherungen sind wirklich notwendig, um finanziell abgesichert in die Zukunft zu starten? Hier ein kompakter Überblick, welche Policen Berufseinsteiger brauchen – und welche nicht.
- Krankenversicherung – Pflicht und Basis der Absicherung
In Deutschland ist eine Krankenversicherung Pflicht. Wer aus der Familienversicherung herausfällt, muss sich eigenständig versichern. Beschäftigte im Angestelltenverhältnis sind in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pflichtversichert. Wer über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (2025: 69.300 €) verdient oder als Selbstständiger startet, kann sich auch privat versichern. Die Wahl zwischen GKV und privater Krankenversicherung (PKV) sollte gut überlegt sein, da ein Wechsel zurück in die GKV schwierig sein kann.
- Haftpflichtversicherung – Schutz vor teuren Missgeschicken
Eine private Haftpflichtversicherung ist eine der wichtigsten Absicherungen überhaupt. Sie schützt vor Schadenersatzforderungen, wenn man anderen unbeabsichtigt Schaden zufügt – sei es durch eine kleine Unachtsamkeit oder einen größeren Vorfall. Oft sind junge Leute noch über die Eltern mitversichert, solange sie sich in der Ausbildung oder im Studium befinden. Mit dem ersten eigenen Job sollte man prüfen, ob dieser Schutz noch greift oder eine eigene Police erforderlich ist.
- Berufsunfähigkeitsversicherung – Schutz der eigenen Arbeitskraft
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) sichert das wichtigste Kapital eines Berufseinsteigers: die eigene Arbeitskraft. Ein Unfall oder eine schwere Krankheit kann dazu führen, dass man den Beruf nicht mehr ausüben kann. Ohne BU bleibt oft nur die geringe Erwerbsminderungsrente vom Staat, die in den meisten Fällen nicht ausreicht. Der Abschluss sollte möglichst früh erfolgen, da die Beiträge niedriger sind und die Gesundheitsprüfung mit steigendem Alter schwieriger wird.
- Unfallversicherung – Sinnvoll, aber nicht immer notwendig
Die gesetzliche Unfallversicherung greift nur bei Unfällen am Arbeitsplatz oder auf dem direkten Arbeitsweg. Private Unfälle – beispielsweise beim Sport oder im Haushalt – sind nicht abgedeckt. Eine private Unfallversicherung kann hier sinnvoll sein, insbesondere wenn man risikoreichen Hobbys nachgeht. Wer bereits eine BU hat, kann oft auf eine zusätzliche Unfallversicherung verzichten.
- Altersvorsorge – Je früher, desto besser
Auch wenn die Rente noch weit entfernt scheint, lohnt es sich frühzeitig mit der Altersvorsorge zu beginnen. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es private und betriebliche Vorsorgeoptionen. Besonders attraktiv sind Angebote des Arbeitgebers zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV), da oft Zuschüsse gewährt werden. Auch private Rentenversicherungen oder ETF-Sparpläne sind eine Überlegung wert, um langfristig Vermögen aufzubauen.
- Kfz-Versicherung – Pflicht für Autobesitzer
Wer ein eigenes Auto besitzt, braucht eine Kfz-Haftpflichtversicherung – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich kann eine Teil- oder Vollkaskoversicherung sinnvoll sein, je nach Wert des Fahrzeugs und persönlicher Risikobereitschaft. Junge Fahrer zahlen oft hohe Beiträge, können aber durch Rabatte oder die Nutzung eines Elternvertrags Kosten senken.
- Rechtsschutzversicherung – Kann helfen, ist aber nicht immer nötig
Ein Rechtsstreit kann teuer werden. Eine Rechtsschutzversicherung kann in arbeitsrechtlichen oder mietrechtlichen Auseinandersetzungen helfen. Sie ist jedoch keine Pflicht und lohnt sich besonders für diejenigen, die in unsicheren Arbeitsverhältnissen oder angespannten Wohnsituationen sind.