Manchmal scheint das Universum eine persönliche Agenda gegen einen zu haben. Nehmen wir den Fall von Herrn Müller. Ein unschuldiges Samstagmorgen-Frühstück, die Sonne schien, das Croissant war perfekt knusprig. Alles war gut. Bis die Nachbarskatze, eine gestreifte Bestie namens „Sir Reginald“, beschloss, Müllers makellosem Rasen eine neue, geometrische Form zu verpassen – nämlich das, was übrig bleibt, wenn ein Gärtner, der eigentlich ein ambitionierter Kettensägen-Jongleur ist, seine Berufung verfehlt.

Genervt und entschlossen, dem Chaos ein Ende zu setzen, greift Herr Müller zur Gartenschere. Doch Sir Reginald ist nicht dumm. Er hat einen Plan. In einer perfekt choreografierten Katastrophen-Sinfonie rennt er, als wüsste er, dass Herr Müller heute einen schlechten Tag hat, in die Hecke. Herr Müller, im Eifer des Gefechts, vergisst, dass er ein menschliches Wesen mit begrenzter Geschwindigkeit ist. Er stolpert über einen Gartenzwerg, erfindet beinahe einen neuen Zwergen-Tanz und landet schließlich mit seinem Knie in einem teuren, importierten Designer-Gartenteich. Das Knie ist lädiert, der Teich hat ein Loch und Sir Reginald sitzt auf der Garageneinfahrt, putzt sich die Pfote und scheint zu lachen.

Herr Müller hat nicht nur ein kaputtes Knie und einen löchrigen Teich, sondern auch ein Nervenbündel, das kurz vor der Explosion steht. Er wählt die Nummer seiner Versicherung. Die Dame am Telefon klingt, als würde sie gerade einen Marathon rückwärts laufen und dabei die Einkaufsliste ihrer Tante sortieren. Ihre Fragen sind so kompliziert, dass Herr Müller das Gefühl hat, er bräuchte einen Dolmetscher für Versicherungsdeutsch. Er verheddert sich in Papierkram, vergisst die genaue Uhrzeit des Unglücks und schwört, dass der Gartenzwerg ein Komplize war.