Die Versicherung eines Mehrfamilienhauses ist komplexer als die eines Einfamilienhauses, da hier mehrere Parteien und potenziell unterschiedliche Risikofaktoren berücksichtigt werden müssen. Beim Abschluss einer Wohngebäudeversicherung für ein Mehrfamilienhaus sollten sowohl die Rechte und Pflichten der Eigentümer als auch der Mieterschutz beachtet werden. Auch der Preis kann je nach Größe, Bauart und Region stark variieren. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die du beim Abschluss einer Mehrfamilienhaus-Versicherung beachten solltest:

1. Wichtige Aspekte einer Mehrfamilienhausversicherung

Eine Mehrfamilienhausversicherung ist in der Regel eine spezielle Form der Wohngebäudeversicherung. Die grundlegenden Versicherungsarten bleiben gleich, jedoch sind einige zusätzliche Risiken und Besonderheiten zu berücksichtigen.

Abgedeckte Risiken:

• Feuer, Blitzschlag, Explosion: Schäden durch Brand oder Explosion sind oft die teuersten Schäden, daher ist dies die wichtigste Absicherung.
• Sturm, Hagel und Unwetter: Diese Ereignisse können sowohl das Dach als auch die Außenwände beschädigen.
• Wasser: Leitungswasserschäden sind häufig und können viele Bereiche eines Mehrfamilienhauses betreffen (z. B. Rohre, Heizungen).
• Vandalismus und Einbruch: Insbesondere in städtischen Gebieten oder bei leerstehenden Wohnungen sollten Schäden durch Einbruch oder Vandalismus abgesichert sein.
• Glasbruch: Bei großen Fenstern oder Glasflächen im Gebäude ist eine Glasbruchversicherung sinnvoll.
• Elementarschäden: Überschwemmungen, Erdrutsche, Lawinen oder Hochwasser können verheerende Schäden verursachen. Gerade in Hochrisikogebieten sollte dieser Zusatzbaustein unbedingt überlegt werden.

Besondere Leistungen:

• Haftpflichtversicherung: Falls jemand in deinem Gebäude zu Schaden kommt (z. B. durch herabfallende Dachziegel oder eine defekte Treppe), schützt eine Haftpflichtversicherung.
• Mietausfallversicherung: Wenn das Gebäude durch einen versicherten Schaden unbewohnbar wird und du dadurch Mieteinnahmen verlierst, kann eine Mietausfallversicherung die Einkommensverluste abfedern. Dies ist besonders wichtig, wenn du von den Mieteinnahmen abhängig bist.
• Bauherrenhaftpflicht (falls Renovierungen geplant sind): Wenn du Reparaturen oder Umbauten am Gebäude vornimmst, kann dieser Zusatzschutz sinnvoll sein.

Worauf solltest du achten?

• Deckungssumme und Unterversicherung: Achte darauf, dass die Versicherungssumme dem tatsächlichen Wert des Gebäudes entspricht. Eine Unterversicherung kann dazu führen, dass im Schadensfall nicht der volle Schaden ersetzt wird. Für ein Mehrfamilienhaus kann dies sehr teuer werden.
• Eigentümerpflichten und -rechte: Da ein Mehrfamilienhaus oft mehrere Eigentümer und Mieter hat, ist es wichtig zu wissen, welche Pflichten du als Eigentümer hast und welche Schäden du mit der Versicherung abdeckst (z. B. Schäden in den Gemeinschaftsbereichen, wie Treppenhaus oder Fassade).
• Zusatzbausteine: Prüfe, ob Zusatzbausteine wie Bauleistungsversicherung (während Umbauten), Mieterhöhungen durch Schäden oder Sturm- und Hagelschäden (in besonders risikobehafteten Regionen) sinnvoll sind.
• Wohnungs- und Nutzungsarten: Die Versicherung sollte auch den speziellen Wohnzweck abdecken, falls es sich bei einem Teil des Hauses um gewerblich genutzte Flächen handelt (z. B. Büros, Ladengeschäfte). Dies könnte zu einer höheren Versicherungssumme oder einem erweiterten Schutz führen.