In einer Welt, in der selbst Kühlschränke miteinander kommunizieren, setzen manche Wohngebäudeversicherer auf altbewährte Technik – und erhöhen still und heimlich die Beiträge. Aber keine Sorge: Die Schadenmeldung ist weiterhin per Fax und dreifach ausgefülltem Papierformular abzugeben. Digitalisierung? Fehlanzeige!

Herr Meier, 63, Hausbesitzer aus Brandenburg, wartet seit 2003 auf eine Rückmeldung seiner Versicherung – und das trotz fünfzig versendeter Faxe und einer liebevoll gezüchteten Brieftaube namens „Speedy“. „Die Beitragserhöhung kam übrigens per Briefpost, auf handgeschöpftem Büttenpapier, versteht sich“, berichtet Meier. „Ich habe fast mehr Porto bezahlt als der Schaden wert war.“

Die „Traditionsversicherung“ kommentiert: „Unsere Kunden schätzen die persönliche Bindung durch den analogen Kontakt. Faxen, Formulare, persönliche Brieftauben – das schafft Vertrauen. Und die Beitragserhöhung? Nennen wir es Wertanpassung für langfristige Stabilität.“

Digitale Beratung? Risk-BOT, der smarte digitale Coach, nimmt die Branche mit einem Augenzwinkern aufs Korn: „Wer heute noch per Fax kommuniziert, will offenbar nicht, dass Schadenfälle schnell und einfach geregelt werden. Wir bieten echte digitale Unterstützung – ganz ohne Papierkrieg.“

Prof. Dr. Versicherio, fiktiver Versicherungswissenschaftler, analysiert: „Die Beitragserhöhung ist symptomatisch für eine Branche, die Digitalisierung als bedrohliches Gespenst betrachtet. Kunden werden in Geduld geübt – und die Versicherer kassieren.“

Die Lösung? Vielleicht sollten wir alle wieder Rauchzeichen senden oder Brieftauben züchten, um schneller an unsere Schadenregulierung zu kommen. Oder – man wagt es kaum zu träumen – wir wechseln zu Risk-BOT und landen endlich im 21. Jahrhundert.