Der TÜV ist abgelaufen? Keine Panik, das ist noch kein Drama! Wer im Alltag den Hauptuntersuchungstermin (HU) mal aus den Augen verliert, muss nicht sofort mit Konsequenzen rechnen. Aber, und das ist wichtig: Wenn der TÜV zu lange überzogen wird, kann es durchaus teuer werden. Was genau droht, wie lange du noch Zeit hast und warum du den Termin nicht auf die lange Bank schieben solltest, erfährst du hier.
TÜV abgelaufen – Fristen und was du wissen musst
Übrigens, der Begriff „TÜV“ ist mittlerweile ein bisschen irreführend. Früher war der Technische Überwachungsverein tatsächlich der einzige, der die HU durchführen durfte. Heute kann der TÜV-Termin auch bei anderen anerkannten Prüfstellen wie DEKRA, KÜS oder GTÜ gemacht werden. Doch die Fristen sind überall gleich:
- Neuwagen: Der TÜV ist nach drei Jahren fällig.
- Ab dem vierten Jahr: Alle zwei Jahre muss das Fahrzeug erneut überprüft werden.
Das gilt übrigens für alle Fahrzeuge, ob Benziner, Diesel oder Elektroauto.
Wann genau du den TÜV für dein Fahrzeug brauchst, erkennst du ganz einfach an der runden Plakette am hinteren Nummernschild. So funktioniert’s:
- Ziffer in der Mitte: Das Jahr, in dem der nächste TÜV-Termin ansteht.
- Farbe der Plakette: Sie zeigt dir auch, in welchem Jahr der TÜV fällig ist (Grün = 2024, Orange = 2025, Blau = 2026).
- Zahl oben (12-Uhr-Position): Dieser Wert gibt den Monat der Hauptuntersuchung an. Ein schwarzer Balken zeigt dir den Monat zusätzlich an. Ist der Balken etwa bei „3 Uhr“, dann ist dein TÜV im März fällig.
Klar, auch in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (früher Fahrzeugschein) steht, wann der TÜV fällig ist.
Was passiert, wenn der TÜV abgelaufen ist?
Gute Nachricht: Wenn der TÜV mal abgelaufen ist, passiert in der Regel erstmal nichts. Ein überzogener TÜV ist eine Ordnungswidrigkeit – du bekommst also kein sofortiges Bußgeld und auch keine Strafe, wenn du bei einer Verkehrskontrolle erwischt wirst. Das ändert sich allerdings, wenn der TÜV deutlich überzogen wird. Ab zwei Monaten nach dem Ablauf wird’s ernst – dann kommen Strafen auf dich zu. Hier ein Überblick:
- 2 bis 4 Monate zu spät: 15 Euro Bußgeld
- 4 bis 8 Monate zu spät: 25 Euro Bußgeld
- Mehr als 8 Monate überzogen: 60 Euro Bußgeld und 1 Punkt in Flensburg
Noch ein weiterer Punkt: Ab zwei Monaten Verzug wird’s auch bei der Hauptuntersuchung teurer. Die Prüfer müssen dann eine Ergänzungsuntersuchung durchführen, bei der das Auto noch genauer unter die Lupe genommen wird. Das kann die Kosten um rund 20 Prozent erhöhen.
Die gute Nachricht: Die Prüfstellen melden dich nicht direkt bei den Behörden, wenn du mit abgelaufenem TÜV zur Untersuchung kommst. Also keine Sorge, wenn du ein paar Wochen zu spät dran bist – du wirst nicht direkt bestraft.
Zahlt die Versicherung, wenn der TÜV abgelaufen ist?
Und was passiert, wenn du trotz abgelaufenem TÜV in einen Unfall verwickelt wirst? Hier ein klarer Punkt: Solange keine technischen Mängel vorliegen, die den Unfall verursacht haben, zahlt deine Kfz-Versicherung auch bei einem überzogenen TÜV. Wird jedoch nachgewiesen, dass Mängel, die bei der HU hätten auffallen müssen, den Unfall mitverursacht haben, könnte es knifflig werden. In diesem Fall könnte die Versicherung einen Teil der Kosten von dir zurückfordern. Außerdem ist es nicht nur aus versicherungstechnischen Gründen sinnvoll, den TÜV regelmäßig zu machen – dein Auto bleibt so auch technisch auf dem neuesten Stand und trägt zur Sicherheit auf der Straße bei.
Fazit: Auf den TÜV-Termin achten!
Auch wenn der TÜV nicht sofort bestraft wird, solltest du den Termin nicht zu lange aufschieben. Denn neben den finanziellen Strafen und zusätzlichen Kosten gibt es auch den Punkt, dass du im Falle eines Unfalls unter Umständen in Regress genommen werden kannst. Bleib also am Ball und sorge dafür, dass dein Fahrzeug immer verkehrssicher bleibt – für dich und alle anderen auf der Straße.