Besondere Risiken

Kinderinvalidität

Die Kinderinvaliditätsversicherung ist eine spezielle Form der Invaliditätsversicherung, die den Kindern einer Familie eine finanzielle Absicherung bietet, falls sie aufgrund eines Unfalls oder einer schweren Krankheit dauerhaft invalide werden. Die Versicherung zahlt eine Kapitalleistung oder eine Rente, wenn das Kind eine erhebliche Invalidität erleidet. Sie dient dazu, den finanziellen Verlust durch eine beeinträchtigte Lebensqualität oder eine eingeschränkte Erwerbsfähigkeit im späteren Leben auszugleichen.

Die Versicherung schützt Kinder vor den Folgen schwerer gesundheitlicher Schicksalsschläge, etwa durch Unfälle, die zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen, oder durch Krankheiten, die eine dauerhafte Invalidität nach sich ziehen. Sie wird in der Regel von den Eltern abgeschlossen, kann aber auch für andere gesetzliche Vertretungspersonen wie Großeltern abgeschlossen werden.

Warum ist eine Kinderinvaliditätsversicherung wichtig?

Die Kinderinvaliditätsversicherung ist insbesondere in den folgenden Fällen sinnvoll:

  1. Absicherung gegen Unfälle und Krankheiten: Kinder sind besonders gefährdet, etwa bei Unfällen im Haushalt, in der Schule oder beim Sport. Darüber hinaus können auch genetische Krankheiten oder Erbkrankheiten zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen.
  2. Frühe Absicherung: Im Falle einer Invalidität des Kindes können hohe Kosten entstehen, etwa durch Rehabilitationsmaßnahmen, Therapien oder später erforderliche Pflege. Die Versicherung hilft, diese finanziellen Belastungen zu mildern.
  3. Verhinderung von finanziellen Engpässen: Wenn ein Kind durch Invalidität später nicht mehr in der Lage ist, selbst zu arbeiten oder eine Ausbildung zu absolvieren, wird die Versicherungssumme als finanzielle Unterstützung ausgezahlt, um den Lebensstandard zu sichern.
  4. Berufliche Zukunft des Kindes sichern: Eine Invalidität im Kindesalter kann Auswirkungen auf die berufliche Zukunft des Kindes haben. Eine finanzielle Unterstützung durch eine Versicherung ermöglicht es, einen späteren Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, auch wenn die Erwerbsfähigkeit durch die Invalidität eingeschränkt ist.

Welche Gesellschaften bieten den Schutz an?

Die Kinderinvaliditätsversicherung wird von vielen Versicherungsgesellschaften angeboten, häufig als Teil einer umfassenden Unfallversicherung oder als eigenständige Zusatzversicherung. Zu den bekanntesten Anbietern gehören:

  • HUK-Coburg
  • Allianz
  • AXA
  • Generali
  • HanseMerkur
  • ERGO
  • R+V Versicherung
  • Zurich
  • Debeka
  • Swiss Life

Einige Versicherer bieten diese Versicherung als Zusatzoption zur Unfallversicherung an, während andere sie als eigenständigen Vertrag anbieten.

Was kostet eine Kinderinvaliditätsversicherung?

Die Kosten einer Kinderinvaliditätsversicherung hängen von mehreren Faktoren ab:

  • Alter des Kindes: Je jünger das Kind, desto günstiger ist in der Regel der Beitrag. Da das Risiko von Unfällen und Krankheiten in jungen Jahren als gering eingeschätzt wird, sind die Beiträge zu Beginn des Versicherungsverhältnisses niedriger.
  • Versicherungssumme: Je höher die Versicherungssumme, desto teurer wird die Police. Dabei variiert die Summe je nach Anbieter und Vertrag.
  • Art der Versicherung: Einige Anbieter bieten eine Einmalzahlung, andere zahlen eine monatliche Rente. Der Beitrag hängt auch davon ab, ob du nur für Unfälle absichern möchtest oder auch für Krankheiten.

In der Regel beginnen die Beiträge für eine Kinderinvaliditätsversicherung bei etwa 5 bis 15 Euro pro Monat für ein Kind. Die Höhe kann sich je nach Versicherungssumme und Zusatzleistungen (z.B. Pflegeoptionen) erhöhen. In sehr seltenen Fällen, z.B. bei hohen Versicherungssummen oder Zusatzoptionen, können die Beiträge auch höher liegen.

Fazit

Die Kinderinvaliditätsversicherung bietet eine wichtige Absicherung für den Fall, dass ein Kind aufgrund eines Unfalls oder einer schweren Krankheit dauerhaft invalide wird. Sie schützt vor den finanziellen Folgen einer Invalidität und hilft, die Lebenshaltungskosten zu decken, wenn das Kind später nicht in der Lage ist, zu arbeiten oder eine Ausbildung zu machen. Achte bei der Auswahl auf die Versicherungssumme, Abdeckung von Unfall- und Krankheitsfolgen und die Nachversicherungsgarantie. Die Anbieter HUK-Coburg, Allianz, HanseMerkur und AXA bieten gute Tarife mit transparenten Bedingungen. Stiftung Warentest und die Verbraucherzentralen empfehlen, auf klare Vertragsbedingungen und Auszahlungsmodalitäten zu achten, um im Ernstfall gut abgesichert zu sein.

Welcher Anbieter ist günstig und hat gute Bewertungen?

Es gibt verschiedene Anbieter, die gute Bewertungen und günstige Tarife für die Kinderinvaliditätsversicherung bieten. Hier sind einige Beispiele:

  • HUK-Coburg: Bekannt für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und flexible Tarife. HUK-Coburg bietet eine umfassende Absicherung, die auch Unfälle und Krankheiten abdeckt.
  • Allianz: Die Allianz bietet eine Kinderinvaliditätsversicherung als Teil ihrer Unfallversicherung an, die sehr flexibel und anpassbar ist.
  • HanseMerkur: Hat im Bereich der Unfall- und Invaliditätsversicherungen einen guten Ruf und bietet ebenfalls flexible Optionen, die speziell auf Kinder ausgerichtet sind.
  • Generali: Bietet eine Kinderinvaliditätsversicherung mit transparenten Vertragsbedingungen und guten Zusatzleistungen.
  • AXA: AXA hat gute Bewertungen für ihre transparente Kommunikation und gute Kundenbetreuung.

Achte bei der Auswahl eines Anbieters nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Leistungen und Flexibilität der Versicherung. Einige Anbieter bieten auch Zusatzoptionen wie Pflegeabsicherung oder Krankenhausaufenthalte an, die sinnvoll sein können.

Worauf sollten Verbraucher achten?

Bei der Auswahl einer Kinderinvaliditätsversicherung sollten Verbraucher auf folgende Aspekte achten:

  1. Versicherungssumme und Leistung: Achte darauf, wie hoch die Versicherungssumme ist und ob sie ausreicht, um die Lebenshaltungskosten bei einer Invalidität zu decken. Die Höhe der Invaliditätsleistung sollte an die potenziellen künftigen finanziellen Bedürfnisse des Kindes angepasst sein.
  2. Abdeckung von Unfall- und Krankheitsfolgen: Überprüfe, ob die Versicherung sowohl Unfallfolgen als auch Krankheitsfolgen abdeckt. Manche Versicherer bieten nur Unfallschutz an, während andere auch schwere Krankheiten (wie Krebs, Schlaganfall, schwere Operationen) abdecken.
  3. Invaliditätsdefinition: Achte darauf, wie Invalidität im Vertrag definiert ist. Die Definition sollte klar und eindeutig sein, um Missverständnisse im Leistungsfall zu vermeiden. Einige Versicherer zahlen nur dann, wenn der Grad der Invalidität eine bestimmte Schwelle überschreitet.
  4. Dauer der Versicherung und Nachversicherungsgarantie: Viele Anbieter bieten eine Nachversicherungsgarantie an, die es dir ermöglicht, die Versicherungssumme ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen, wenn sich die Lebenssituation des Kindes verändert (z.B. bei einer Berufsausbildung oder Heirat). Auch die Laufzeit der Versicherung und die Frage, ob die Versicherung mit dem Kind „mitwächst“, sind wichtige Kriterien.
  5. Zusatzoptionen: Achte darauf, ob der Vertrag mit Zusatzleistungen wie einer Pflegeversicherung oder einer Absicherung für geistige Beeinträchtigungen (z.B. bei Demenz) kombiniert werden kann. Diese Zusatzoptionen können die Versicherung sinnvoll erweitern.
  6. Ausschlüsse und Wartezeiten: Stelle sicher, dass du die Ausschlüsse im Vertrag verstehst und achte auf mögliche Wartezeiten, bevor die Versicherung im Ernstfall zahlt.

Empfehlungen von Stiftung Warentest und Verbraucherzentralen

  • Stiftung Warentest: Die Stiftung Warentest empfiehlt in ihren Berichten zur Kinderinvaliditätsversicherung, auf die Klarheit der Versicherungsbedingungen zu achten, insbesondere auf die Definition der Invalidität und die Abdeckung von Krankheiten. Bei einigen Versicherungen kann es im Falle von krankheitsbedingter Invalidität Einschränkungen geben, die sich nachteilig auswirken können. Sie raten auch, die Höhe der Versicherungssumme an die künftigen Finanzbedürfnisse des Kindes anzupassen, insbesondere bei langfristiger Invalidität.
  • Verbraucherzentrale: Die Verbraucherzentralen empfehlen, bei der Auswahl einer Kinderinvaliditätsversicherung auf die Transparenz und Flexibilität der Versicherung zu achten. Sie weisen darauf hin, dass viele Kinderinvaliditätsversicherungen als Teil einer Unfallversicherung abgeschlossen werden, was sinnvoll sein kann, wenn auch Unfälle im Fokus stehen. Wenn jedoch auch Krankheiten abgedeckt werden sollen, ist eine separate oder erweiterte Versicherung oft notwendig.