Besondere Risiken

Bauhelfer

Eine Bauhelferunfallversicherung ist eine spezielle Versicherung, die Bauhelfer (z. B. Freunde, Familienangehörige oder unentgeltliche Helfer) während ihrer Tätigkeit auf der Baustelle absichert. Sie schützt vor den finanziellen Folgen von Unfällen und Verletzungen, die während der Arbeit auf dem Bau passieren können. Diese Versicherung ist besonders wichtig, wenn du als Bauherr private Helfer ohne Gewerbeschein einsetzt, da diese in der Regel nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung (z. B. durch die Berufsgenossenschaft) abgesichert sind.

Warum ist eine Bauhelferunfallversicherung wichtig?

  1. Schutz bei Unfällen:
    • Bauhelfer, die nicht gewerblich tätig sind, sind in der Regel nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft) abgesichert. Wenn ein Helfer auf deiner Baustelle zu Schaden kommt, übernimmst du als Bauherr die Haftung. Eine Bauhelferunfallversicherung schützt den Helfer und dich vor den finanziellen Folgen.
  2. Medizinische Versorgung und Heilbehandlung:
    • Falls ein Helfer sich während der Bauarbeit verletzt, übernimmt die Bauhelferunfallversicherung die Kosten der Heilbehandlung, Rehabilitation und Schmerzensgeld. Das ist besonders wichtig, wenn der Helfer keinen Anspruch auf gesetzliche Unfallversicherung hat.
  3. Invalidität oder Todesfall:
    • Sollte der Bauhelfer aufgrund des Unfalls eine dauerhafte Invalidität erleiden oder sogar versterben, wird die Versicherung entsprechende Leistungen auszahlen, um die finanziellen Belastungen zu decken.
  4. Keine Absicherung durch gesetzliche Unfallversicherung:
    • Im Gegensatz zu gewerblichen Bauarbeitern oder Handwerkern sind private Bauhelfer, die unentgeltlich arbeiten, in der Regel nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Die Bauhelferunfallversicherung ist daher ein unverzichtbarer Schutz.

Welche Gesellschaften bieten eine Bauhelferunfallversicherung an?

Mehrere Versicherer bieten eine Bauhelferunfallversicherung an. Zu den bekanntesten gehören:

  1. Allianz:
    • Die Allianz bietet eine Bauhelferunfallversicherung als Zusatzversicherung zu einer bestehenden Haftpflichtversicherung oder als eigenständige Versicherung an. Sie bietet umfassenden Schutz bei Unfällen auf der Baustelle, inklusive Heilbehandlung, Invalidität und Todesfall.
  2. HUK-Coburg:
    • HUK-Coburg bietet ebenfalls eine Bauhelferunfallversicherung an. Sie schützt Bauhelfer, die unentgeltlich auf Baustellen tätig sind, und deckt dabei Unfallfolgen wie medizinische Behandlungskosten oder Schmerzensgeld ab.
  3. AXA:
    • Die AXA bietet spezielle Unfallversicherungen für Bauhelfer an, die medizinsche Kosten, Invalidität und Todesfall abdecken. Sie ist besonders für private Bauherren interessant, die Freunde und Familie als Helfer einspannen.
  4. R+V Versicherung:
    • R+V bietet eine Bauhelferunfallversicherung mit umfangreichen Leistungen. Auch bei unbezahlten Helfern schützt die Versicherung vor den finanziellen Folgen von Unfällen. Es gibt auch flexible Tarife je nach Bedarf.
  5. Gothaer:
    • Die Gothaer bietet eine Bauhelferunfallversicherung mit flexiblen Leistungen. Die Versicherung kann individuell an die Art des Bauprojekts angepasst werden, sodass sie für Privatbauherren sehr gut geeignet ist.
  6. Debeka:
    • Debeka bietet ebenfalls eine Bauhelferunfallversicherung, die Heilbehandlungskosten, Invalidität und Schmerzensgeld bei einem Unfall abdeckt. Die Versicherung eignet sich für Bauherren, die private Helfer auf ihrer Baustelle beschäftigen.
  7. Barmenia:
    • Barmenia bietet einen günstigen Unfallschutz für Bauhelfer, der die wesentlichen Risiken wie Heilungskosten, Invalidität und Tod abdeckt. Sie ist für kleinere Bauprojekte oder private Bauherren attraktiv.

Fazit:

Die Bauhelferunfallversicherung ist für Bauherren, die private Helfer auf ihrer Baustelle beschäftigen, unverzichtbar. Sie schützt vor den finanziellen Folgen von Unfällen und deckt Heilbehandlungskosten, Invalidität und Todesfall ab. Anbieter wie Allianz, HUK-Coburg und AXA bieten gute Tarife und flexiblen Versicherungsschutz. Achte auf eine ausreichende Versicherungssumme, eine schnelle Schadenregulierung und die passenden Zusatzoptionen.

Was kostet eine Bauhelferunfallversicherung?

Die Kosten einer Bauhelferunfallversicherung sind in der Regel relativ niedrig, insbesondere wenn es sich um eine Zusatzversicherung zu einer bestehenden Privathaftpflichtversicherung handelt. Die Kosten variieren je nach Anbieter, Bauvorhaben und Deckungsumfang. Die wichtigsten Faktoren, die den Preis beeinflussen, sind:

  1. Anzahl der Helfer:
    • Je mehr Helfer auf der Baustelle tätig sind, desto höher sind die Kosten. In der Regel berechnen Versicherer eine Prämie pro Helfer.
  2. Versicherungsumfang:
    • Der Umfang der Versicherung, also welche Risiken genau abgedeckt sind (z. B. Unfallfolgen, Heilbehandlungskosten, Invalidität, Todesfall) und die Höhe der Versicherungssumme, beeinflussen die Prämie.
  3. Laufzeit:
    • Eine Bauhelferunfallversicherung wird meistens für die Dauer des Bauprojekts abgeschlossen. Wenn der Bau längere Zeit dauert, kann die Versicherung teurer sein.
  4. Versicherungssumme:
    • Die Höhe der Versicherungssumme, die im Falle eines Unfalls ausgezahlt wird (z. B. für Invalidität oder Todesfall, oder die Höhe der Heilbehandlungskosten), wirkt sich auf die Beitragshöhe aus.

Im Durchschnitt liegen die Kosten einer Bauhelferunfallversicherung zwischen 30 und 100 Euro für den Zeitraum eines Bauvorhabens. Bei einigen Versicherern wird eine Jahresprämie von etwa 50 bis 100 Euro für eine geringe Anzahl von Helfern berechnet.

Worauf solltest du bei der Auswahl einer Bauhelferunfallversicherung achten?

  1. Versicherungssumme:
    • Achte darauf, dass die Versicherungssumme ausreichend hoch ist, um auch hohe Kosten (z. B. bei Invalidität oder im Todesfall) abzudecken. Eine Versicherungssumme von mindestens 50.000 Euro bis 100.000 Euro für Invalidität und 50.000 Euro bis 100.000 Euro für Heilbehandlungskosten ist empfehlenswert.
  2. Leistungen bei Invalidität und Todesfall:
    • Stelle sicher, dass die Versicherung auch für den Fall von Invalidität oder Todesfall durch einen Unfall entsprechende Leistungen bietet. In vielen Fällen kann der Helfer nach einem schweren Unfall nicht mehr arbeiten, sodass eine gute Absicherung notwendig ist.
  3. Schutz für Heilbehandlungskosten:
    • Achte darauf, dass die Heilbehandlungskosten nach einem Unfall vollständig abgedeckt sind, und dass auch Rehabilitationsmaßnahmen im Falle einer schweren Verletzung eingeschlossen sind.
  4. Dauer des Versicherungsschutzes:
    • Kläre, ob die Versicherung nur während der Bauphase gilt oder auch danach noch mögliche Folgekosten abdeckt, etwa im Falle von Komplikationen während der Heilung.
  5. Erweiterungen und Zusatzoptionen:
    • Einige Versicherer bieten Erweiterungen an, z. B. den Schutz für Subunternehmer oder Helfer mit bestimmten Aufgaben (z. B. für besonders gefährliche Arbeiten). Überlege, ob solche Zusatzoptionen für dein Projekt sinnvoll sind.
  6. Schnelligkeit der Schadenregulierung:
    • Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl der Versicherung ist die Schnelligkeit der Schadenregulierung. Du solltest im Schadensfall schnell Klarheit bekommen, ob und in welchem Umfang die Versicherung zahlt.

Empfehlungen der Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest hat Bauhelferunfallversicherungen nicht direkt getestet, aber allgemein gute Bewertungen für Versicherer wie HUK-Coburg, Allianz und AXA abgegeben. Diese Unternehmen bieten schnellen Service und umfassende Deckung, was sie zu empfehlenswerten Optionen für private Bauherren macht.