BAV

Direktversicherung

Eine Direktversicherung ist eine Form der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), bei der der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer eine Lebensversicherung abschließt. Die Beiträge zur Direktversicherung werden direkt vom Bruttogehalt abgezogen (Entgeltumwandlung), was bedeutet, dass der Arbeitnehmer seine Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge reduziert und dadurch mehr von seinem Einkommen für die Altersvorsorge nutzen kann.

Es gibt verschiedene Varianten der Direktversicherung, aber grundsätzlich handelt es sich dabei um eine Lebensversicherung, die entweder eine Rentenversicherung (monatliche Rentenzahlungen im Alter) oder eine Kapitallebensversicherung (Auszahlung einer Kapitalleistung am Ende der Laufzeit) sein kann.

Anbieter von Direktversicherungen

Viele der großen deutschen Versicherungsunternehmen bieten Direktversicherungen an. Hier sind einige der bekanntesten Anbieter:

  1. Allianz
  2. AXA
  3. Ergo
  4. HUK-COBURG
  5. R+V
  6. Generali
  7. Debeka
  8. Signal Iduna
  9. Zurich
  10. Deutsche Bank
  11. LVM Versicherung
  12. UniVersa

Diese Anbieter bieten unterschiedliche Modelle an, die von klassischen Lebensversicherungen bis hin zu modernen fondsgebundenen Versicherungen reichen.

Was kommt an Kosten auf dich zu?

Bei einer Direktversicherung gibt es verschiedene Kosten, die beachtet werden müssen. Die genauen Kosten hängen vom Anbieter und der Art der Versicherung ab, können jedoch folgende Posten umfassen:

  1. Verwaltungskosten: Diese können eine erhebliche Belastung darstellen, insbesondere bei klassischen Lebensversicherungen. Bei fondsgebundenen Versicherungen gibt es oft Verwaltungsgebühren für die Fondsverwaltung.
  2. Kosten für die Risikoabsicherung: Wenn eine Risikolebensversicherung integriert ist (z. B. eine Hinterbliebenenabsicherung), fallen hierfür ebenfalls Kosten an.
  3. Kosten der Kapitalanlage: Bei fondsgebundenen Direktversicherungen gibt es Kosten für die Verwaltung und den Vertrieb der Fonds. Diese Kosten variieren je nach Anbieter und Art der Fonds.
  4. Abschlussgebühren: Diese sind besonders bei klassischen Lebensversicherungen relevant. Die Abschlussgebühren werden zu Beginn der Versicherung erhoben und können die Rendite in den ersten Jahren schmälern.
  5. Kosten der Auszahlung: Bei einer Kapitalauszahlung (z. B. als Einmalzahlung am Ende der Laufzeit) können Kosten für die Auszahlung der Versicherungssumme anfallen.

Transparentere Kosten bei fondsgebundenen Versicherungen:

Fondsgebundene Direktversicherungen haben oft geringere laufende Kosten, da sie keine klassischen Garantiezinsen beinhalten und auf die Performance von Fonds setzen. Allerdings können auch hier die Verwaltungskosten der Fonds und die Risikokosten Einfluss auf die Rendite nehmen.

Empfehlungen von Stiftung Warentest (Testberichte und Einschätzungen)

Die Stiftung Warentest führt regelmäßig Tests zur betrieblichen Altersvorsorge durch. Bei den Direktversicherungen werden vor allem Kosten und Transparenz bewertet. Fondsgebundene Direktversicherungen wurden oft positiv bewertet, da sie eine höhere Rendite ermöglichen, allerdings auch ein gewisses Risiko bergen. Versicherer wie Allianz, Ergo und AXA haben in der Vergangenheit bei Stiftung Warentest gute Ergebnisse erzielt.

  • Positive Bewertungen gibt es häufig für Anbieter mit transparenten Kostenstrukturen und einer breiten Auswahl an fondsgebundenen Optionen.
  • Kosten: Besonders bei klassischen Versicherungen gibt es oft Kritik an den hohen Abschluss- und Verwaltungskosten, die die Rendite schmälern.

Fazit

Die Direktversicherung ist eine attraktive Form der Altersvorsorge, insbesondere durch die steuerlichen Vorteile und die Möglichkeit der Entgeltumwandlung. Fondsgebundene Direktversicherungen bieten potenziell höhere Renditen, während klassische Direktversicherungen mehr Sicherheit durch garantierte Leistungen bieten. Achte auf die Kostenstruktur, die Flexibilität und die Renditepotenziale. Anbieter wie Allianz, AXA, Ergo und Debeka bieten zuverlässige Produkte, die oft gut bewertet werden. Eine unabhängige Beratung ist empfehlenswert, um die für dich passende Lösung zu finden.

Worauf sollte man bei der Auswahl der Direktversicherung achten?

  1. Kostenstruktur:
    • Verwaltungskosten: Achte darauf, dass die Kosten für Verwaltung und Vertrieb transparent und möglichst niedrig sind. Bei klassischen Lebensversicherungen können diese Gebühren hoch sein, während fondsgebundene Direktversicherungen in der Regel weniger Verwaltungsaufwand erfordern.
    • Kosten für Kapitalanlage: Bei fondsgebundenen Direktversicherungen ist es wichtig, auf die Höhe der Fondskosten zu achten (z. B. die sogenannte „Total Expense Ratio“ / TER). Hier sollte man günstige Fonds wählen, um die Rendite nicht unnötig zu schmälern.
  2. Renditepotenzial:
    • Klassische Lebensversicherung: Sie bietet eine garantierte Rentenleistung, aber die Rendite ist meist eher niedrig (wegen der niedrigen Zinsen auf den Garantiezins). Zudem sind die Überschüsse, die von der Versicherungsgesellschaft erwirtschaftet werden, oftmals nicht garantiert.
    • Fondsgebundene Direktversicherung: Diese bieten das Potenzial für eine höhere Rendite, da sie in Aktien oder andere Wertpapiere investieren. Allerdings gibt es hier auch ein höheres Risiko, da die Rendite von der Entwicklung der Finanzmärkte abhängt.
  3. Flexibilität:
    • Es ist wichtig, dass du im Fall von Arbeitsplatzwechseln oder anderen Lebensereignissen die Direktversicherung auch auf dein neues Arbeitsverhältnis übertragen oder privat weiterführen kannst.
    • Achte darauf, dass du bei Bedarf die Möglichkeit hast, die Beiträge anzupassen oder zusätzliche Einzahlungen vorzunehmen.
  4. Risikodeckung:
    • Bei vielen Direktversicherungen kannst du eine Risikolebensversicherung oder eine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung integrieren. Dies kann sinnvoll sein, um im Falle einer Erkrankung oder Invalidität zusätzlich abgesichert zu sein.
  5. Anbieterbewertung und Finanzstärke:
    • Prüfe die Finanzstärke des Anbieters und die Kundenzufriedenheit. Du möchtest sicherstellen, dass die Versicherung auch in der Zukunft die zugesicherten Leistungen erbringen kann.
  6. Steuerliche Behandlung:
    • Beiträge zur Direktversicherung werden über die Entgeltumwandlung vom Bruttogehalt abgezogen und sind bis zu bestimmten Höchstbeträgen steuer- und sozialabgabenfrei. Wichtig ist, dass du den steuerlichen Vorteil gut nutzt.

Welche Direktversicherung sollte man wählen?

Es gibt keine pauschale Empfehlung, da die beste Wahl von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z. B. deinem Alter, deinem Einkommen, deinen steuerlichen Gegebenheiten und deiner Risikobereitschaft. Hier einige Empfehlungen:

  1. Jüngere Arbeitnehmer mit hohem Einkommen:
    • Eine fondsgebundene Direktversicherung könnte sinnvoll sein, da sie das Potenzial für eine höhere Rendite bietet und steuerlich vorteilhaft ist.
  2. Ältere Arbeitnehmer oder sicherheitsorientierte Anleger:
    • Eine klassische Direktversicherung könnte passend sein, da sie eine garantierte Rentenzahlung bietet, die durch Überschüsse ergänzt wird.
  3. Arbeitnehmer mit hohem Sicherheitsbedürfnis:
    • Wenn dir Sicherheit und eine garantierte Rente wichtig sind, könnte eine klassische Lebensversicherung von einem stabilen Anbieter wie Allianz, AXA oder Debeka empfehlenswert sein.
  4. Arbeitnehmer mit flexiblen Bedürfnissen:
    • Falls du eine hohe Flexibilität benötigst (z. B. bei einem Arbeitgeberwechsel), sind Anbieter wie Ergo oder HUK-COBURG mit flexiblen Übertragungsmöglichkeiten gute Optionen.