Altersvorsorge

Riester Rente

Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte private Altersvorsorge, die vor allem für Arbeitnehmer und sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland interessant ist. Sie bietet eine Reihe von Vorteilen, wie z.B. Steuererleichterungen und Zulagen vom Staat, ist aber auch an einige Bedingungen geknüpft, die du beachten solltest.

Hier sind die wichtigsten Informationen zur Riester-Rente, um dir bei der Entscheidung zu helfen.

  1. Wer bietet die Riester-Rente an?

Viele Versicherungsunternehmen und Banken bieten Riester-Produkte an, die sich hinsichtlich Kosten, Rendite und Flexibilität unterscheiden. Die gängigsten Anbieter von Riester-Renten sind:

  • Versicherer:
    • Allianz
    • Ergo
    • AXA
    • HUK-Coburg
    • Debeka
    • Generali
  • Banken (für Riester-Fondssparpläne):
    • Commerzbank
    • Deutsche Bank
    • ING
    • DKB (Deutsche Bank Gruppe)
  • Fondsgesellschaften (Riester-Fonds):
    • Union Investment
    • Fidelity
    • DWS
  • Bausparkassen (für Bauspar-Riester):
    • LBS
    • Wüstenrot

Je nach Anbieter gibt es unterschiedliche Modelle: klassische Rentenversicherungen, Fondssparpläne oder kombinierte Varianten, die eine Mischung aus beiden darstellen.

  1. Kosten der Riester-Rente

Die Kosten für eine Riester-Rente können je nach Anbieter und Produkt stark variieren. Grundsätzlich fallen folgende Kosten an:

  • Verwaltungskosten: Diese können bei klassischen Riester-Verträgen wie der Rentenversicherung höher sein, weil diese Produkte meist eine garantierte Rente beinhalten und somit zusätzliche Verwaltungskosten und Rückstellungen erforderlich sind.
  • Fondskosten: Bei fondsgebundenen Riester-Produkten gibt es sogenannte Fondsmanagementgebühren. Diese sind typischerweise niedriger als bei klassischen Versicherungen, können aber auch von der Performance der Fonds abhängen.
  • Abschlusskosten: Diese Kosten entstehen zu Beginn des Vertrags und können als Prozentsatz des Beitrags oder als Einmalzahlung anfallen. Besonders bei klassischen Versicherungen können diese Abschlusskosten in den ersten Jahren hoch sein.
  • Kosten für den Versicherungsschutz: Bei einer klassischen Riester-Rente, die einen Todesfallschutz beinhaltet, können zusätzliche Kosten für den Versicherungsschutz (z.B. bei Berufsunfähigkeit oder Todesfall) anfallen.

Insgesamt sollten die Gesamtkosten bei einem Riester-Vertrag transparent und nachvollziehbar sein. Zu hohe Kosten können deine Rendite deutlich schmälern.

  1. Worauf du bei der Auswahl der Riester-Rente achten solltest
  • Staatliche Zulagen: Du bekommst pro Jahr eine Grundzulage (175 Euro) und eine Kinderzulage (für jedes kindergeldberechtigte Kind 300 Euro bzw. 185 Euro, wenn das Kind vor 2008 geboren wurde). Um die vollen Zulagen zu erhalten, musst du mindestens 4 % deines Bruttoeinkommens (max. 2.100 Euro jährlich) einzahlen. Achte darauf, dass der Anbieter die Zulagen direkt in den Vertrag einfließen lässt und der Antrag für diese Zulagen problemlos gestellt wird.
  • Kostenstruktur: Vergleiche die Kosten der verschiedenen Anbieter. Besonders bei klassischen Rentenversicherungen können hohe Abschluss- und Verwaltungskosten die Rendite schmälern. Fondsgebundene Riester-Produkte sind hier in der Regel kostengünstiger.
  • Renditeaussichten: Die Rendite bei Riester-Verträgen hängt von der Art des Produkts ab:
    • Klassische Riester-Rentenversicherung: Hier gibt es eine garantierte Verzinsung, die jedoch oft sehr niedrig ist. Eine zusätzliche Rendite könnte durch den Überschussanteil erwirtschaftet werden.
    • Riester-Fonds: Diese bieten eine höhere Renditechance, sind aber auch risikobehafteter, da die Fonds schwanken können. Bei einem langfristigen Vertrag können sich die Schwankungen allerdings relativieren.
  • Flexibilität: Achte darauf, wie flexibel der Vertrag ist. Kannst du deine Beiträge erhöhen oder reduzieren, oder gibt es Optionen wie Beitragspause oder die Möglichkeit, das Produkt zu wechseln, falls sich deine Lebenssituation ändert?
  • Vererbbarkeit: Bei klassischen Riester-Rentenversicherungen solltest du darauf achten, ob du die angesparte Summe im Todesfall vererben kannst. Bei manchen Versicherern wird das Kapital nicht vererbt, sondern verfällt, wenn der Versicherungsnehmer stirbt.
  • Sicherheit: Überprüfe, ob der Anbieter und das Produkt den staatlichen Anforderungen entsprechen, um die Zulagen zu erhalten, und ob der Anbieter auch die Garantien und Ansprüche langfristig einhalten kann.
  1. Empfohlene Anbieter

Basierend auf den aktuellen Bewertungen und Tests von Stiftung Warentest und anderen Finanzmagazinen (Stand 2023) sind folgende Anbieter und Produkte häufig empfohlen:

  • Fondsgebundene Riester-Rente:
    • ING Riester-Rente (gute Fondsauswahl und niedrige Kosten)
    • Deutsche Bank Riester (gute Fondskosten und hohe Flexibilität)
    • Allianz Riester-Fondspolice (starker Anbieter mit soliden Fonds und breitem Service)
  • Klassische Riester-Rente:
    • HUK-Coburg Riester-Rente (niedrige Abschluss- und Verwaltungskosten, gute Rendite)
    • Debeka Riester-Rente (sehr gute Performance und gute Rentabilität)
    • AXA Riester-Rente (gute Performance bei klassischen Produkten)
  • Bauspar-Riester:
    • LBS Riester Bausparvertrag (für Sparer, die auf Wohneigentum setzen)
  1. Welche Riester-Rente solltest du wählen?
  • Fondsgebundene Riester-Rente: Wenn du eine höhere Rendite und eine größere Flexibilität suchst und mit den Schwankungen des Marktes leben kannst, sind fondsgebundene Riester-Produkte die bessere Wahl. Hier hast du die Möglichkeit, dein Geld in verschiedene Investmentfonds zu stecken und von einer langfristig höheren Rendite zu profitieren.
  • Klassische Riester-Rente: Wenn du auf Sicherheit und Garantie setzt und eine planbare, lebenslange Rente anstrebst, ist die klassische Variante besser geeignet. Diese eignet sich auch, wenn du keine Schwankungen im Depot riskieren möchtest.
  • Bauspar-Riester: Für den Fall, dass du Wohneigentum erwerben möchtest, kann der Bauspar-Riester sinnvoll sein, da du mit dem angesparten Kapital auch einen Bausparvertrag abschließen und diesen für eine Immobilienfinanzierung nutzen kannst.

Fazit:

Die Auswahl des richtigen Riester-Vertrags hängt von deiner persönlichen Risikobereitschaft, deinen Zielen und deinem Finanzbedarf im Alter ab. Wenn du auf langfristig höhere Renditen aus bist und das Risiko von Marktveränderungen tragen kannst, ist eine fondsgebundene Riester-Rente eine gute Wahl. Wenn du mehr Sicherheit bevorzugst und Wert auf eine garantierte Altersrente legst, solltest du ein klassisches Produkt in Betracht ziehen. Stiftung Warentest bietet eine gute Orientierungshilfe, insbesondere hinsichtlich der transparenten Kosten und der Renditeerwartungen.

Letztlich empfiehlt es sich, mehrere Angebote zu vergleichen und ggf. einen unabhängigen Berater hinzuzuziehen, um das für dich passende Produkt zu finden.